Kryoglobuline, Kälte- & Wärmeagglutinine Meditricks: Sehen. Merken. Meistern. Audio-visuelle Eselsbrücken: Lernen, das unter die Haut geht.

Kryoglobuline, Kälte- & Wärmeagglutinine


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wie wir dieses Thema behandeln und wie unsere Eselsbrücken aussehen:

Kryoglobuline, Kälte- & Wärmeagglutinine Meditricks: Sehen. Merken. Meistern. Audio-visuelle Eselsbrücken: Lernen, das unter die Haut geht.

Kryoglobuline, Kälte- & Wärmeagglutinine

Inhaltliche Einleitung
Was zur Hölle sind Kryoglobuline, Kälte- oder Wärmeagglutinine? Damit Du diese Frage künftig sicher im Kopf beantworten kannst, bauen wir dir hier eine Eselsbrücke. Antikörper bzw. Immunglobuline wie IgM, IgG, -A und -E dienen der Immunabwehr. Sie können sich jedoch auch als Autoantikörper gegen den eigenen Körper richten. Binden Antikörper ihr Antigen, spricht man von Immunkomplexen. Immunkomplexe können zudem Komplementfaktoren beinhalten. Die Aktivierung des Komplementsystem führt dann zu einer Entzündung. Antikörper haben mehrere Antigenbindungsstellen (insbesondere IgM, es hat gleich zehn). So können sich stark vernetzte Antigen-Antikörper-Komplexe ausbilden. Kryoglobuline sind Immunglobuline oder Immunkomplexe, die sich unterhalb der Körpertemperatur im Blut zusammenlagern (aggregieren) und dann ausfallen (präzipitieren). Sie aktivieren das Komplementsystem und lösen so eine Entzündung innerhalb der Gefäße aus (man spricht von einer Immunkomplexvaskulitis). Kryoglobuline treten gehäuft bei bestimmten Erkrankungen auf. Vom Namen her ähnlich (denn es geht auch um Kälte) jedoch streng zu trennen sind Kälteagglutinine. Bei Kälteagglutininen (auch Kälteantikörper) handelt es sich um Autoantikörper (meist IgM). Sie richten sich gegen Erythrozyten und führen zu deren Verklumpung (Agglutination) und Lyse. Sie induzieren also eine autoimmunhämolytische Anämie (AIHA), bei Temperaturen um 10–15 °C. Ebenfalls zur AIHA, nur bei Wärme, führen Wärmeagglutinine. Wärme kann dabei bereits bei Körpertemperatur bedeuten. Der entscheidende Unterschied ist also: Kälte- und Wärmeagglutinine bzw. -antikörper sind Autoantikörper, die sich gegen Erythrozyten richten während Kryoglobuline Antikörper sind, die sich bei Kälte zusammenlagern, ausfallen und so zu einer Entzündung der Gefäße führen. Wie alles zusammenhängt, erfährst Du im Merkbild – und wirst trotz allem neben vielen logischen Zusammenhängen den ein oder anderen Fakt trotzdem einfach als gegeben hinnehmen müssen. Warum etwa genau die Kälte- oder Wärmeagglutinine genau das tun, was sie tun, kann man bisher noch nicht genau erklären.

Basiswissen

  • Grundlagen

    Grundbegriffe: Antikörper, Autoantikörper und Immunkomplexe

    Siehe Schaubild 1: Grundlagen Antikörper

    Antikörper bzw. Immunglobuline wie IgM, IgG, -A und -E dienen der Immunabwehr. Sie können sich zudem als Autoantikörper gegen körpereigene Strukturen richten. Binden Antikörper ihr Antigen, spricht man von Immunkomplexen. Bestandteil von Immunkomplexen können zudem angelagerte Komplementfaktoren sein (siehe [[Abb. 1]]: Grundlagen Antikörper). Antikörper haben mehrere Antigenbindungsstellen (insbesondere IgM, es hat gleich zehn). Daher können sich untereinander stark vernetzte Antigen-Antikörper-Komplexe (plus Komplement) ausbilden.

  • Grundlagen

    Grundbegriffe: Rheumafaktoren – Autoantikörper (meist IgM) gegen den Fc-Teil von IgG

    Siehe Schaubild 1: Grundlagen Antikörper

    Richtet sich ein Autoantikörper gegen den Fc-Teil des menschlichen Immunglobulins G (IgG), bezeichnet man ihn als Rheumafaktor (siehe [[Abb. 1]]: Grundlagen Antikörper). Rheumafaktoren sind meist vom Typ IgM, können jedoch auch den anderen Klassen angehören (IgG, -A oder -E).

  • Grundlagen

    ​​Gammopathie: Erkrankung mit zu viel Immunglobulinen → Schäden

    Siehe Schaubild 1: Grundlagen Antikörper

    Immunglobuline bilden in der Elektrophorese die sogenannte Gammafraktion. Entstehen bei einer Erkrankung zu viel gleiche oder verschiedene Immunglobuline, spricht man von einer Gammopathie (= hohe Gammafraktion; siehe [[Abb. 1]]: Grundlagen Antikörper). Diese vielen Immunglobuline können u.a. Gefäße oder Nieren schädigen.

  • Grundlagen

    ​​Ursachen für Gammopathie: B-Zell-Entartungen u.a. durch Hepatitis C Virus

    Siehe Schaubild 1: Grundlagen Antikörper

    Immunglobuline sind von B-Zellen produzierte Antikörper. Entarten B-Zellen, so besteht ein hohes Risiko für eine Gammopathie. Es gibt viele Ursachen für eine Entartung der B-Zellen, wie z.B. eine Infektion mit dem Hepatitis C Virus, kurz HCV (siehe [[Abb. 1]]: Grundlagen Antikörper). HCV ist ein lymphotropes Virus, d.h. es führt zu einer Schwellung der Lymphknoten. Hier lagert es sich in die menschliche DNA ein und führt zu genetischen Veränderungen, welche eine Gammopathie begünstigen. Besonders B-Zellen der Lymphfollikel sind häufig betroffen. Welche Schäden eine Gammopathie auslöst, hängt von der Klasse der überproduzierten Antikörper ab.

  • Grundlagen

    Agglutination = Verklebung von Zellen durch etwas (v.a. IgM)

    Siehe Schaubild 2: Aggregation vs. Agglutination bzw. Kleber

    Agglutination beschreibt die Verklebung bzw. Verklumpung von Zellen durch eine weitere Substanz wie etwa Antikörper (siehe [[Abb. 2]] und [[Abb. 3]] :Aggregation vs. Agglutination). Für die Agglutination, wie engl. glue, braucht es also einen Kleber. IgM ist mit seinen vielen Antigen-Bindungsstellen ein sehr potenter Kleber (Kleber-Werbung auf Auto (Autoantikörper), gefahren von Seestern, der fünfzackig ist und damit an IgM erinnert).

  • ...

Expertenwissen

  • Kryoglobuline

    Typ I Kryoglobulinämie: Meist Monoklonales IgM oder IgG – Ätiologie: Entartung der B-Zell-Reihe

    Tipp 1 über Kryo-Globuli: Monokel Seestern und Monokel Gepard – tragen Bauhelm

    Typ I der Kryoglobulinämien ist meist durch monoklonales IgM oder IgG bedingt (“monoklonale Gammopathie”). Die Ursache ist hämatologisch durch eine Entartung der B-Zell-Reihe gegeben (B-Zellen sind die Antikörperproduzenten).

  • Kryoglobuline

    Typ I Kryoglobulinämie: Freie monoklonale Leichtketten = Bence-Jones-Proteine

    Tipp 1 über Kryo-Globuli: Frei umherfliegende leichte Federn mit Monokel-Kette bei Benzin-Brot-Kanister

    Teilweise kommen hier auch monoklonale IgA oder freie Leichtketten vor. Diese monoklonalen Leichtketten werden auch Bence-Jones-Proteine genannt. Leichtketten sind der kleinere, variable Teil der Antikörper, s. [[Abb. 5]]: Aufbau Antikörper.

  • Kryoglobuline

    Typ II Kryoglobulinämie: Monoklonales IgM (IgG oder IgA) mit Rheumafaktor-Aktivität gegen polyklonales IgG

    Tipp 2 über Kryo-Globuli: Monokel Seestern (mit Gepard und Alligator) als Räumer mit Box darin: verschiedene Geparden

    Typ II der Kryoglobulinämien ist definiert durch eine Mixtur aus monoklonalem IgM (oder IgG oder IgA) mit Rheumafaktoren-Aktivität (reagiert mit dem Fc-Teil von IgG) gegen polyklonales Immunglobulin G. Also gleiches IgM das mit dem Fc-Teil von unterschiedlichem IgG reagiert. Bei Typ II sind also mono- plus polyklonale Immunglobuline die Ursache.

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