P100

„Die 100 wichtigsten Pharmaka zur Behandlung von 90% aller Erkrankungen.“ Orientiert an den WHO Essential Drugs, TUM300 und Infomed. 

Blog: Blick hinter die Kulissen

– Wie kommt die Auswahl der 100 Pharmaka zustande?

– Was ist neu am Layout?

– Warum wird ein neuer Fieber-Bär gecastet?

1 Projekt

Wofür steht P100?

Was ist das Ziel?

Pharmaka sind schwer zu merken. Es gibt diverse Substanzen mit teils verblüffend ähnlichen Namen, diversen Nebenwirkungen und einigen Kontraindikationen, die man zwingend kennen sollte.

Mit diesem Projekt wollen wir das Wissen zu Medikamenten stärken: Durch Kombination einer Auswahl der gängigsten und wichtigsten Pharmaka mit unserer Merktechnik.

Doch was sind die essentiellen Medikamente? Was sollte man wirklich kennen?

P100 steht für die 100 Pharmaka, die man am ehesten kennen sollte, weil sie im klinischen Alltag am ehesten genutzt werden. Inspiriert hat uns die Seite infomed.ch. Diese bietet eine Pharma-Kritik von 100 wichtigen Medikamenten, die genügen, um ca. 90% aller Erkrankungen der Primärmedizin zu behandeln (solange sie sich überhaupt pharmakologisch behandeln lassen). Die Liste ist zuletzt 2020 überarbeitet – im nächsten Abschnitt beschreiben wir, wie wir zu unserer Auswahl gekommen sind.

2 Auswahl

Warum diese 100 Pharmaka?

Unsere Auswahl beruht auf der Schnittmenge von drei wichtigen Projekten:

Erstens gibt es die Model List of Essential Medicines der WHO. Hier haben wir 570 Pharmaka (Stand 2019) aufgenommen. Zweitens gibt es Die 300 wichtigsten Wirkstoffe zur Prüfungsvorbereitung, ein Projekt des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Technischen Universität München (TUM), daher die TUM300 genannt. Drittens gibt es die Liste von Infomed.ch: 100 wichtige Medikamente von 2005/2020.

Aus der Schnittmenge dieser drei Listen haben wir wiederum eine Liste von 100 Substanzen definiert, die wir in unseren Meditricks abbilden wollen. Hierzu gehören Standardmedikamente wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS). Vereinzelt haben wir weitere Substanzen aufgenommen, da wir diese aktuell und in Zukunft für wichtig halten bzw. weil sie schwer zu merken sind. Hierzu zählen die direkten oralen Antikoagulantien, die DOAKs, oder etwa die neuen oralen Antidiabetika wie die SGLT2-Hemmer. Ein kleines Schmankerl ist unser Meditrick zu Koffein und Kaffee – mit Bezug zu gesundheitlichen Auswirkungen von Koffein und Kaffe sowie ihrem Einfluss auf das Lernen. 

3 Layout

Was ist neu?

Wie unsere Merkbilder entwickeln wir auch unsere Bücher immer weiter. 

Für uns ist das P100 eine Synthese aus Psychopharmaka-Buch (PSB) und Neuronanatomie-Buch (NAB). Das PSB hat die Schnellleiste mit den Figuren einführt, das NAB die stichpunktartigen Texte und die Navigation durch die Bilder. Das P100 arbeitet mit beidem, lässt etwas mehr Platz für die Randfiguren und ergänzt eine Übersicht des Bildes auf jeder Doppelseite, sodass man immer den Blick sowohl auf die Randfiguren als auch ihren Platz im Gesamtbild hat. Neu ist auch die Quintessence am Ende von jedem Meditricks nicht nur in Textform, sondern mit den dazugehörigen Figuren.

Das P100 überlässt es Dir, ob Du die ausführlichen Texte liest oder nur die Kurzversion von Fakt und Assoziation.

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Layout des P100 Rechts nach links:

1. Merkbilderübersicht (ermöglicht schnelle Orientierung, um ein bestimmtes Merkbild zu wiederholen)

2. Inhaltsverzeichnis des Kapitels (Kurzbeschreibung der Pharmaka)

3. Doppelseite mit Geschichte (Einstimmung auf das Bild)

4. Inhalt mit Bild zu Orientierung und Randfiguren

5. Quintessence: Zusammenfassung als Text und mit Bildern

Die Länge der Texte

Uns ist wichtig, dass Lernende ihr eigenes Tempo bestimmen können wie auch das Detailslevel, das sie brauchen. Vergleicht man unsere aktuellen, neuen Meditricks, wird schnell klar, dass sich etwas getan hat – nicht nur visuell. Die erklärenden Texte sind länger als früher. Dieser Unterschied zeigt sich auch an den Texten im Buch – die ersten Meditricks zu Medikamenten sind schon ein paar Jahre her, während aktuelle sich 2020 noch im Release befinden.

Einen ganzen Meditrick durchzulesen dauert heute sicherlich länger als zu den Kindertagen unseres Projektes. Dies soll schnelle Lerner aber nicht daran hindern, wie gewohnt das Wichtigste in aller Kürze zu erfahren. Unsere Texte sind online wie auch in den Büchern meist so gegliedert, dass zunächst der Fakt und dann die Assoziation genannt wird. Anschließend folgt der längere Erklärtext. Wer es eilig hat, sich nur bestimmte Aspekte zu merken braucht oder die Grundlagen schon kennt, kann sich auf die Fakten und Assoziationen beschränken und braucht nicht mehr den ausführlichen Text zu lesen. Wir alle lernen unterschiedlich und wir versuchen so, ein möglichst individuelles Angebot zu schaffen. 

4 Skript

Was hat ein Skript mit einem Buch zu tun?

Blick hinter die Kulissen

Im Neuroanatomie-Buch haben wir erstmalig Texte verwendet, die an die Texte auf der Internetplattform angelehnt sind. Das bedeutet viel Kopierarbeit. Beim P100 nutzen wir ein Skript, um die Texte nach einem Lektorat direkt in ein Format zu überführen, das vom Layoutprogramm InDesign erkennt wird. So konnten wir den Arbeitsprozess beschleunigen und uns mehr auf das visuelle Lektorat konzentrieren. Erfreulich daran für uns ist, dass wir die Inhalte nun auch schneller als gewohnt im gedruckten Format zu Verfügung stellen können.  

5 Geschichten

Was erwartet Dich im Buch?

So viele verschiedene Substanzen! Das ergibt natürlich auch unglaublich viele verschiedene Geschichten. Diese sollen einerseits das Anwendungsfeld der Medikamente widerspiegeln (bspw. geht es bei den Notfallmedikamenten auch eher um Notfallsituationen) und den Wirkmechanismus der Substanzen aufgreifen, dazu hier ein kleines Beispiel: Grundlegendes Wissen für das Verständnis der Lokalanästhetika ist, dass sie nur als lipophile, basische Transportform Zellmembranen penetrieren. Diese Transportform steht in einem Gleichgewicht mit der sauren Wirkform, die von innen her in den Nervenzellen Natriumkanäle blockiert. Unser Meditrick zu den Lokalanästhetika (kurz LA) spielt in einem Lokal in L.A. (in Los Angeles). Zwei Personen schmuggeln Limonade unter ihren fetten Bomberjacken (Transportform), vorbei am Türsteher am Zaun (Plasmamembran), um dann im Club angekommen die Jacken auszuziehen und die Limonade (saure Wirkform) in das Pult des DJ zu kippen, da dieser nur schräge Töne produziert (Lokalanästhetika wirken auch antiarrhythmisch).   

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Esta und der Ami-Typ (Lokalanästhetika vom Ester- oder Amid-Typ) versuchen, saure Limo unter ihren Bomberjacken vorbei am Türsteher zu schmuggeln, um diese in das Pult des DJ zu schütten.

Band 1 behandelt die Themen Schmerz, Immunsuppressiva, Zytostatika und Antirheumatika, Anästhesie und Notfallmedizin, Medikamente mit Wirkung auf den Herzkreislauf sowie Substanzen mit Anwendung in der Endokrinologie.

In der Endokrinologie beispielsweise gibt es die vierteilige Erzählung von Insuline, die auf verschiedenen Inseln nach einem Schatz sucht. Die verschiedenen Kurz- und Langzeitinsuline veranschaulichen die kurzen Boote und Langboote. 

Im Meditrick Metformin, dem Standard der oralen Antidiabetika, sabotiert der Fieber-Bär – einer unserer beliebtesten Charaktere und unser Maskottchen – das Casting von Meditricks für den nächsten Meditricks-Superstar: Bewerber ist der Honig-liebende Bär im "Korsett für ihn" (Metformin). Er unterwirft sich hier dem Schlankheitswahn, was eine selbstironische Darstellung solcher Wettbewerbe ist – überhaupt sind die Meditricks voller Anspielungen. 

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Metformin – das Korsett für ihn: Der Honig-liebende Bär erscheint beim Casting zum neuen Fieber-Bären für Meditricks. Doch da schaut der Fieber-Bär nicht einfach zu – er plant die Vergiftung des Honig-Bären mit Milch (zeigt die mögliche Laktatazidose bei Metformin). Sein Kollege, der Krebs, hält das Herz-im-Suff in Schach (Laktatazidose wird bei Insuffizienzen wie des Herzens, der Niere oder der Leber wahrscheinlicher – und auch bei Neoplasien, hier der Krebs) … die Niere versucht das Komplott zu verraten, doch zu spät, der Fieber-Bär macht sie besoffen.

Meditricks voller Anspielungen … 

Nennen wir noch ein paar der Anspielungen im ersten Band, nicht dass sie noch untergehen: Mit dem Meditrick Alendronat findet man eine Anspielung auf den Film Independence Day und auch die Cumarine sind eine filmische Anspielung auf Apocalypse Now – die Kuh-Marine quasi als Apocalypse Cow. 

Im Extra-Meditrick Kaffee finden sich Bildzitate zur Göttin der Gerechtigkeit Justitia, vereint mit der Shakespeare'schen Frage: Kaffee? Trinken oder Nicht-Trinken?

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To drink or not to drink? Klären wir endlich die Frage: Wie verträglich sind Koffein und Kaffee?

Hoffentlich versüßen Dir diese und weitere kleine Anspielungen das Lernen genau wie uns – lerntheoretisch ist diese Abwechslung der beste Dünger für Deine Neuronen 🙂

Frohes Lernen und gutes Merken!

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